Tag 10 + 11: Home of the Cheetah

Faszinierende, bernsteinfarbene Augen: Gepard im Phinda Game Reserve.
Es geschieht nicht oft, dass man einer Raubkatze in etwa 3 Meter Entfernung begegnet. Und das zu Fuß. So geschehen im Phinda Forrest Camp. Morgens um sechs Uhr. Und das schöne dabei – wir haben es nicht einmal gemerkt. Julia und Torben, einige der wenigen Landsleute, die wir auf der gesamten Safari getroffen haben, entdeckten den Gepard.
Dieses Cheetah-Weibchen hatte sich tatsächlich mitten ins Camp geschlichen.
Das Cheetah Weibchen saß, gut getarnt, direkt neben dem Sandpfad, der zum Jeep führte. Wir waren wie im Tran dran vorbeigelaufen, die beiden anderen blieben wie angewurzelt stehen. Torben hatte gar die Nerven, noch ein Foto zu machen. 

Geparden variieren nur wenig in der Fellfarbe. Doch mitunter gibt es sehr helle Exemplare wie dieses Männchen im Phinda Mountain Camp.
Noch im Jeep hatte ich mich gewundert wo die beiden abgeblieben waren. Sie wollten eigentlich nur noch mal schnell auf das WC und daher fragte ich mich, warum denn jetzt, nach 15 Minuten, immer noch keiner erschien. Auch Ranger James wurde langsam skeptisch, wollte los. Umso größer war die Überraschung, dass tatsächlich ein Gepard im Camp aufgetaucht war. Ranger James wollte das zunächst nicht glauben. Doch tatsächlich - die Spuren im Sand verrieten eindeutig, dass das Geparden-Weibchen gerade eben noch an der Stelle gesessen hatte, wo Torben das Foto gemacht und wir alle vorbei gegangen waren. Der Risiko-Tacho des Lebens war also (bei uns gottlob unbemerkt) in den roten Bereich gegang. Aber das Cheetah-Weibchen blieb ruhig, trollte sich. Die Begegnung mit einem Löwen wäre zweifellos anders ausgegangen... 
Also alle wieder rein in den Jeep, die Nerven beruhigen und dann los das Weibchen in der offenen Savanne wiederfinden. Um diese Jahreszeit ist allerdings das Gras teilweise S
schulterhoch und ein Gepard mit seiner Tüpfel-Tarnung kaum zu entdecken.
Über die warmen Strahlen der Morgensonne freuen sich nicht nur Raubkatzen.
Über 20 Minuten suchen wir vergeblich nach dem Weibchen, dann entdeckt es unser Spotter Chris hinter einem Busch im Schatten der aufgehenden Sonne. Was für ein schönes Tier. Wir können mit dem Jeep einmal mehr sehr nah heranfahren und so muss ich nicht einmal das 400mm Objektiv benutzen. Das Geparden-Weibchen sieht wirklich sehr gesund aus und pflegt sich in den wärmenden Sonnenstrahlen. Der Nachwuchs aus dem letzten Wurf hat sie bereits vor wenigen Wochen verlassen und so streift dieses Weibchen alleine durch ihr Revier. Für uns heute Gelegenheit, diese einzigartige Raubkatze eben ganz aus der Nähe zu studieren. Ihre klaren bernsteinfarbenen Augen, die kleinen Puschelöhrchen, das fein getupfte Fell. Ein absolutes Vorzeigeexemplar der Gattung. Als schnellstes Landtier der Welt erreicht der Gepard eine Geschwindigkeit von sage und schreibe 93 km/h. Der Name kommt übrigens aus dem französischen bzw. italienischen "gattopardo", was eigentlich 'Katzen Panther' heißt. Ist aber falsch und wird auch der goldgelben Fellfarbe dieses schönen Tieres nicht gerecht.
Insgesamt gibt es nur noch 7.500 Exemplare, davon die meisten in Afrika, bzw in südafrikanischen Ländern. Sie gelten als besonders gefährdet und stehen natürlich unter Artenschutz. 
Fellpflege ist auch bei Geparden sehr wichtig und nimmt viel Zeit in Anspruch.

Bereits im Kirkman's Kamp und im Ngala Tented Camp haben wir Geparden gesehen. Hier im Phinda Forrest Camp und in der Phinda Mountain Lodge haben wir allerdings die dichteste Population dieser Tiere angetroffen. Manch Fotograf lauert natürlich auf die ultimativen Jagdszene der Geparden. Doch sollte einem diesmal einfach das Studium dieser schönen Katze reichen, bei unseren Freunden, den Löwen haben wir ja schließlich genug Blut gesehen. 
Und so habe ich in diesem Post einmal schönsten Fotos unseres Geparden-Weibchens und der anderen Geparden aus den anderen Parks zusammengestellt.

Auf dem Weg zurück ins Camp begegneten wir dieser grauen, kolossalen Kolonne